Liebesbrief an mein Interkulturelles & Diversity Kompetenz Business

„Schreib einen Liebesbrief an dein Business“, schrieb Steffi Fleischer und rief zu einer Blogparade passend zum Valentinstag auf.

Einen Liebesbrief an mein Business habe ich noch nie geschrieben. Aber weil wir dieses Jahr 20-jähriges Bestehen feiern, kommt der Liebesbrief fast pünktlich zum Valentinstag genau zur richtigen Zeit.  

Dieser Artikel ist Teil der Blogparade „Liebesbriefe an dein Business“ von Steffi Fleischer. Alle Infos findest du auf ihrer Seite. – Mach doch auch mit!

Danke für die letzten 20 Jahre

Mein liebes Interkulturelle & Diversity Kompetenz Business, 

ich kann es kaum glauben und es fühlt sich eigentlich an, wie gestern, aber im Juni 2023 sind wir schon seit 20 Jahren zusammen!

Ich erinnere mich noch – als wäre es gestern gewesen – an den Seminarraum des Kölner Psychologischen Instituts. Die einfache Ausstattung, der Linoleumboden, der spezielle Uni-Seminarraum-Geruch.

Schön war es nicht, aber ich war glücklich, da oben im zweiten Stock. Ich hatte gerade meine erste Gruppe in einem Interkulturellen Training (für meine Diplomarbeit) begleitet und wusste: Du bist es! 

Du und ich, wir werden einen Bund eingehen. 

Auch wenn ich damals nicht die geringste Ahnung hatte, wie man ein Business aufbaut, hast Du mich verführt, es einfach zu versuchen. „Der Weg entsteht doch, wenn man ihn geht“ hast Du mir leise zugeflüstert. Und Du hattest recht. 

Unsere Gründungsjahre waren spannend und herausfordernd, denn ich habe gleichzeitig noch – ohne Stelle an der Uni – promoviert. Und wie das in jeder Beziehung ist: zu Beginn mussten wir uns erst mal eingrooven. 

Wir haben schon viel zusammen erlebt

Wir haben schon viel zusammen erlebt. Vor allem am Anfang wurden wir oft nicht verstanden. „Wozu braucht man das denn? Wir haben doch Persönlichkeitstrainings?!“ Oder „Wenn die (Türk*innen, Spanier*innen, US-Amerikaner*innen, Chines*innen, ….) zu uns kommen, müssen die sich anpassen. Wozu ein Training!“ 

Wir haben unbeirrt der Unkenrufe zusammen weiter gemacht. 

Über die letzten 20 Jahren hast Du mich an über 16.000 Stunden mit den unterschiedlichsten Menschen an tausenden Workshoptagen zusammensitzen lassen. Durch Dich hatte ich die Möglichkeit zahlreichen Geschichten von Ausgrenzung oder gelungener Inklusion zu lauschen. 

Weißt Du noch: zwischendurch hatte ich mal eine Liebschaft: an der HAW in Hamburg habe ich als Interims Professorin für Interkulturelle Wirtschaftskommunikation gearbeitet. Du hast das damals sehr gelassen aufgenommen und mich einfach machen lassen (danke!). Nach zwei Jahren war dann klar, dass ich ganz zu Dir zurückkomme. 

Und erinnerst Du Dich noch daran, wie wir damals diesen super-lukrativen Auftrag ausgeschlagen haben, weil wir nicht mit dieser Firma zusammenarbeiten wollten, die die Natur und Menschen auf der ganzen Welt brutal ausbeutet? Ohne Netz und doppelten Boden haben wir damals „nein Danke“ gesagt. Das nächste halbe Jahr war für uns extrem hart und hat uns fast zerstört. Aber dann ging es wieder bergauf und wir beide waren stärker und klarer als jemals zuvor, weil wir zu unseren Werten gestanden sind. 

2020 hätte ich mich dann fast von Dir getrennt. Aber nur fast. Ich wollte aus uns einfach keine Online-Beziehung machen. Doch auch hier standest Du in meinem Rücken und hast Du mir gezeigt: wo ein Wille ist, ist immer ein kreativer Weg. Heute verbinden wir ganz locker Online und live Workshops und haben den Zauber und die positiven Rückmeldungen erhalten können. 

Was ich durch Dich gelernt habe

Mein liebes Business, es ist hohe Zeit, mich bei Dir zu bedanken. 

Durch Dich habe ich gelernt, was wirkliche Freiheit ist: Die 999 Möglichkeiten zu opfern, um mich der einen, die ich bewusst wähle, mit einem klaren „ja“ voll hinzugeben. 

Du forderst mich introvertierten Nerd, sichtbar zu werden und zu mir, meiner Andersartigkeit und meinen Herzens-Themen zu stehen.

Du lehrst mich, was es heißt, einen wirklich langen Atem zu haben. Dranzubleiben, auch wenn es mal schwer wird. 

Du stärkst meinen Willen und förderst meine Resilienz, indem wir mit globaler Vision für die lokale Gemeinschaft und die nachkommenden Generationen auch mal gegen den Main-Strom schwimmen. 

Mein Business, Du bist meine bisher längste Liebesbeziehung und ich habe das Gefühl, dass wir miteinander noch sehr alt werden. Lass uns das voll Freude und Genuss tun und dabei gleichzeitig den Menschen in unserem Umfeld aus tiefstem Herzen dienen. Und wenn wir eines Tages merken sollten, dass es nichts mehr mit uns ist, weil wir uns nicht mehr in unserer Entwicklung unterstützen, dann lass uns mutig und dankbar auf den gemeinsamen Weg zurückblicken und uns gelassen trennen. 

Jetzt freue mich aber erst mal auf die gemeinsame Reise. Wenn das Leben das mit uns vorhat, auf die nächsten 20, 30, 40 gemeinsamen Jahre!

Von Herzen,
Iris 

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Hallo, ich bin Iris! Ich bin Interkulturelle Diplom-Psychologin, interaktive Workshop-Facilitatorin, Forscherinnen-Seele, Bloggerin & Speakerin aus Köln. Ich bin Expertin für Inclusive Leadership, Intercultural Teambuilding und liebe Schokolade.

6 Gedanken zu „Liebesbrief an mein Interkulturelles & Diversity Kompetenz Business“

  1. Das hört sich ja nach einer großen und guten Liebesbeziehung an! Den Spagat zwischen online und offline zu schaffen ist nicht selbstverständlich, umso schöner, dass es euch beiden offensichtlich gelungen ist.
    Und das Thema ist natürlich aktueller denn je!
    Liebe Grüße
    Ulrike

    Antworten
    • Liebe Ulrike,

      vielen Dank für Deine Rückmeldung. Ja, das war ein wilder Ritt. Mittlerweile bin ich ganz glücklich mit den neuen Möglichkeiten, die sich aufgetan haben. Die Lernkurve war aber extrem steil.

      Herzliche Grüße, Iris

      Antworten

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