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Dr. Iris Wangermann

Warum radikale Selbstliebe überlebenswichtig für mich ist

Was will ich bewirken?

Als die wunderbare Judith Peters in ihrer Blog-Challenge fragte „was willst Du bewirken“, dachte ich: „Piece of cake Aufgabe! Den Artikel schreibst Du locker in ein paar Tagen.“ Denn meine Arbeit war eigentlich schon IMMER „Purpose driven“. Vielleicht weil ich schon vor 27 Jahren keinen Bock auf Arbeit und Leben ohne tieferen Sinn hatte. 

Doch nach dem ersten Wurf, indem es über die verschiedenen Core-Themen meiner Diversity-Inclusion Arbeit sinnierte, wurde mir klar: Was da gerade wirklich von mir geschrieben werden will, ist etwas anderes, als: „Weltfrieden“, „being in service of evolution“ und „Celebrating Uniqueness“. 

Es ist einer meiner persönlichsten Blogartikel. Ich habe ihn für alle Menschen geschrieben, die sich mit viel Herzblut für „Diversity-Inclusion“ Themen engagieren und gleichzeitig müde sind.

Es ist mein Aufruf zu radikaler Selbstliebe, der Inklusion von inneren Anteilen und eine Liebeserklärung an Mutter Natur. 

Ich beschreibe meine Unterweltreise-Zeit, in der ich mir die Frage stellen musste, ob ich wirklich ALLES an mir lieben kann. Teile meine Erkenntnis, warum Transformation immer ein Co-kreativer Prozess ist. Warum Selbst-Verantwortung wichtig ist und eine wache Community, die immer auch den Spiegel vorhält. Ich schreibe darüber, was meine Geschichte mit Ihnen und „Diversity Inclusion“ zu tun hat und was wir von Mutter Natur über Inklusion von Vielfalt lernen können. 

Das finden Sie in diesem Blogartikel

In service of Diversity Inclusion

Ich sitze an diesem Dezembertag am Atlantik und sehe den mächtigen Wellen dabei zu, wie sie mit großer Wucht immer und immer wieder auf die Felsen schlagen. Wie sie sich aufbäumen, hochspritzen, die Felsen umspülen, um dann wieder zusammenzufließen.

Mutter Natur empfinde ich am schönsten überall dort, wo man noch nicht versucht hat, sie in gerade Bahnen zu zwängen. Hier spüre ich ihre Kraft, Weisheit und die magische Ordnung und Matrix allen Lebens. 

Schon seit vielen Jahren nutze ich die Zeit zwischen den Jahren, um in der dunklen, deutschen Winterstille nach innen zu lauschen: Was stirbt gerade in meinem Leben? Was darf gehen? Was ist nicht wesentlich? In Resonanz gehen im Spannungsfeld zwischen meinen Wünschen, dem, was das Leben gerade von mir will und dem, was meine (globale) Familie und Community gerade am meisten braucht. 

Zum Jahreswechsel 2021/22 kam aus der Stille und den vielen, kleinen Ritualen ein paar sehr klare Ansagen: Meine Arbeit wird sich im Jahr 2022 radikal verändern. Es ging darum, ALLE alten Formen loszulassen, damit etwas ganz Neues entstehen kann. 

Und jawohl … ich wurde ganz schön gebeutelt im Jahr 2022. Jedes Mal, wenn ich – aus Angst – an etwas Altem festhalten wollte, bekam ich vom Leben „eins auf die Mütze“. 

Zum Jahreswechsel 2022/23 war ich nicht im winterlich dunklen Deutschland, sondern auf der kanarischen Vulkaninsel Teneriffa: Raues, ursprüngliches Lava-Gestein, das umspült wird von den mächtigen Wellen von Mama Atlantik.

Viele, viele Stunden saß ich am Meer und ließ mich von den Wellen innerlich mitnehmen. Auch wenn ich es nicht wahrhaben wollte: Meine Transformation war noch lange nicht vorbei. „ALLES, aber auch wirklich alles, was nicht wirklich zu Deinem Leben gehört, wird gehen“, flüsterten die Wellen. 

Doch ich hielt mir entsetzt die Ohren zu.  

Hatte ich nicht schon genug in den letzten Jahrzehnten transformiert? Kaum richte ich es mir ein wenig gemütlich in meinem Leben ein, kommt schon wieder so eine „Ansage“. Das darf doch wohl nicht wahr sein!

Doch das Leben interessierte sich nicht dafür, ob ich es bequem haben wollte und lieferte mir einen weiteren Transformations-Schub direkt vor meine Haustüre: Ein Herzensprojekt zerbröselt regelrecht unter meinen Fingern und ich konnte nur fassungslos dabei zusehen.

Boom!

Unterweltreise-Zeit

An diesem Punkt geht eigentlich nur noch eines: radikale Hingabe an den Prozess. Alles andere verschlimmert und verlängert nur noch „das Unausweichliche“. Die Raupe, die zum Schmetterling werden will, MUSS sich verpuppen und sich in diesem Prozess ganz auflösen. 

Was soll ich sagen … cool wäre es sicher zu sagen, wie locker und leicht ich da durchgegangen bin. War aber nicht so. Ich habe mich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt. Arrrgghhh! Diese schrecklichen, emotionalen Prozesse. „Warum? Warum ich? Warum schon wieder?“ schrie ich dem Leben entgegen. Doch das Leben schaute mich nur liebevoll an und arbeite einfach hingebungsvoll weiter an meiner „Auflösung“. 

Bis ich einfach nicht mehr ausweichen konnte und in „den inneren Abgrund“ schauen musste. Mit all den Gefühlen sitzen, die da hochkommen wollten.

Da wurde mir klar, worum es hier eigentlich gerade ging: Ich hatte noch ein paar wichtige „Aufgaben“ zum Thema „radikale Selbstliebe“ zu erledigen. 

Das Leben ist ja immer auch ein „Spiegelkabinett“. Alles, was von „da draußen“ auf uns zukommt, sind immer auch Reflexionen von noch nicht aufgearbeiteten, inneren Themen. 

Kann ich wirklich alles an mir lieben?

Ich setzte also meinen Forscherinnen-Hut auf und stellte mir Fragen: Kann ich mich wirklich in ALLEN meinen Facetten und Anteilen voll anerkennen und lieben? Nicht nur in denjenigen, die vorzeigbar und gesellschaftsfähig sind? Nicht nur die liebenswerte, zuhörende, empathische Iris? Die Mentorin, Lehrerin, Begleiterin, „Sister in crime“, „Best Buddy“, Unterstützerin, kreative Workshop-Begleiterin? Die, mit dem großen Herzen und der ganz großen Friedens-Vision?

Kann ich auch alle dunkleren Anteile in mir umarmen: Die bossy, verkopfte, unflexible Iris? Die wütende, super-emotionale Besserwisserin, die oft nicht weiß, wie sie um Hilfe bitten soll? Die manchmal einfach nur ihre Ruhe will und einen warmen Kakao und keinen Bock mehr hat auf „Weltverbesserung“! Die ängstliche, verzagte Iris, die sich manchmal nicht traut und die – trotz so vieler Kommunikationskurse – einfach nicht die richtigen Worte findet? Jene Iris, die „ganz schön viel“ sein kann?

Der es, trotz Psycho-Studium und Jahrzehnten innerer Arbeit, manchmal immer noch schwerfallen kann, über ihre Gefühle zu reden. Nicht weil sie keine hat, sondern weil da so viel ist?

Spannende Forschungsfragen waren das, die mich auch zur kollektiven Frauenwunde geführt haben: Wie viel der riesigen Bandbreite an Gefühlen „darf“ Frau* in unserer Gesellschaft eigentlich offen ausdrücken, ohne als hysterisch oder „zu viel“ abgestempelt zu werden? Warum sind wir gesellschaftlich dazu verdammt, auf der gesamten Klaviatur unserer Gefühle immer nur das hohe C zu spielen? Was passiert da „auf der anderen Seite“, dass das nicht sein darf, oder gehalten werden kann?  

Co-Kreation: Transformation gelingt am besten gemeinsam

Nach diesen extrem intensiven ersten „Transformations-Monaten“ des Jahres 2023 strecke ich gerade erst langsam und noch etwas müde meine „neuen Schmetterlings-Flügel“ aus. 

Tief dankbar über alle crazy-wilden Transformations-Tools an „meinem Gürtel“, die ich über die Jahre gesammelt habe. 

Tief dankbar auch für all die wunderbaren Menschen in meiner globalen Community, die wild, weise und wunderbar den Raum für mich gehalten und wunderbare Hebammen* in meinem Prozess waren. Jede*r hatte auf seine/ihre ganz einzigartige Weise.

Und die Erkenntnis: Transformation gelingt immer besser gemeinsam, in einem Co-kreativen Prozess. Mein Prozess ist immer auch heilsam für andere Menschen. Die alchemistischen Schätze – meine Erkenntnisse – nicht nur „mein Gold“, sondern das Gold der gesamten Community. So wird mein Prozess zum Geschenk für alle. 

Die fein-fassettiert diversen Skills der Menschen meiner Community waren essenziell wichtig dafür, dass mein Transformationsprozess so sanft und leicht wie möglich ablaufen konnte (hatte ich schon gesagt, dass es sich an ein paar Stellen trotzdem wie „die Hölle“ angefühlt hat?). Jede*r Einzelne hatte ein wichtiges Puzzle-Teil, eine Information, einen Gedanken, eine Geschichte. 

Ohne die Vielfalt meiner Community wäre meine Transformation nicht gelungen. Ein Einheitsbrei aus vorgefertigten und „von irgendwoher nach-gebetenen“ Antworten hätte mir nicht weiter geholfen. 

Ohne meine Community hätte ich mich auch nicht so tief diesem Prozess hingeben können. Denn ich spürte: egal was kommt, egal, wie tief ich gehe: Ich werde gehalten. 

Genauso braucht es für unsere anstehenden, gesellschaftlichen Transformationsprozesse eine Vielfalt an Stimmen und Ideen und eine Community, die diese Prozesse weise und liebevoll hält. 

Verantwortung übernehmen und die Community als Spiegel

Schließlich war es notwendig, dass ich Verantwortung übernehme für alles, was geschehen war. Genau hinzuschauen, was ich dazu beigetragen hatte, dass es so weit kommen konnte. Aus der Opferrolle aussteigen. Aufhören zu jammern. 

Auch hier waren die Menschen meiner Community wichtiger Schlüssel, die mir immer wieder auch klar und liebevoll den Spiegel vorgehalten haben. 

Meine innere „Diversity-Beauftragte“ ist jedenfalls gerade sehr zufrieden und sagt: Inclusion Possible!

Transformation als zirkulärer Prozess

Die innere Arbeit an diesen Themen ist damit nicht „durch“. Meiner Erfahrung nach ist Transformation kein linearer, sondern ein zirkulärer Prozess. Ich bin mir sicher, dass ich in Zukunft wieder an diesen Themen „vorbei“ komme, um dann die Möglichkeit zu haben, weitere Schichten abzutragen. 

Kein Licht, ohne Dunkelheit. Kein Morgen, ohne dunkle Nacht. Kein Frühling, ohne Winter. 

Was hat meine Geschichte mit Ihnen & Diversity-Inclusion zu tun?

Meine innere Kritikerin, hat sich gerade noch mal gemeldet, mit der Ansage, dass man „solch persönliche Geschichten nicht auf einem öffentlichen Blog teilt“.

Ich habe sie liebevoll und mit einem kühlen Getränk zum Entspannen „ans Meer“ geschickt. 

Denn unsere persönlichen Themen sind ja IMMER auch gesellschaftliche Themen. Gesellschaftliche Themen immer auch persönliche Themen. Dass wir alle mit allem verbunden sind, ist heute kein esoterisches Geheimnis mehr. Wer das nicht glaubt, kann ja mal versuchen einzuatmen, ohne Hilfe von Pflanzen, die unseren Sauerstoff ausatmen.

Es ist Zeit, über diese Themen nicht mehr nur hinter verschlossenen Türen zu sprechen. 

Wie wirksamer werden 

Ich habe diesen – sehr persönlichen – Blogartikel für alle Menschen geschrieben, die sich schon lange für Diversity-Inclusion und „eine neue Geschichte“ engagieren. Menschen, die – wie ich auch – manchmal ziemlich müde sind, vom sich engagieren für eine inklusivere Welt, in unseren exklusiv designten Systemen. 

I feel you! 

Es ist eine Einladung, den Fokus einmal von „da draußen“ nach „innen“ zu lenken. Sich genauso liebevoll und enthusiastisch um die inneren Anteile zu kümmern, wie sie versuchen „die Welt da draußen inklusiver zu machen“.

Denn damit kommt enorm viel Kraft wieder zu Ihnen zurück. Sie werden nebenbei viel lernen über Themen wie „gesunde Grenzen setzen“ und „gesunde Selbstliebe“. 

Und wenn Sie sich jetzt fragen: wie das gehen soll? Es gibt mittlerweile unzählige Methoden aus der Persönlichkeitsentfaltung, Trauma-Arbeit, Körperarbeit, Atemarbeit, Psychologie, usw. Es gibt nicht DEN einen, richtigen Ansatzpunkt für alle. 

Mutter Natur: intelligentes Vorbild für Inklusion von Vielfalt

Ich selbst schätze Mutter Natur schon seit vielen Jahren als wertvollen Spiegel und „Transformations-Begleiterin“. 

Was können uns der Schmetterling, oder der Wechsel der Jahreszeiten über gelungene Transformations-Prozessse „erzählen“? Mit welcher Intelligenz wirken in der Natur die Vielfalt an Lebewesen zusammen? Ist Mutter Natur nicht DIE Expertin, wenn es um gelungene Inklusion von Vielfalt geht? 

Im Hintergrund arbeite ich gerade an einem neuen Programm zum Thema. Mehr dazu in den kommenden Wochen. Wenn Sie als Erste*r darüber informiert werden wollen, dann tragen Sie sich einfach hier in meinen Newsletter ein. 

Wer schreibt hier eigentlich?

Hallo, ich bin Iris! Ich bin Interkulturelle Diplom-Psychologin, interaktive Workshop-Facilitatorin, Forscherinnen-Seele, Bloggerin & Speakerin aus Köln. Ich bin Expertin für Inclusive Leadership, Intercultural Teambuilding und liebe Schokolade.

3 Gedanken zu „Warum radikale Selbstliebe überlebenswichtig für mich ist“

  1. Liebe Iris,

    wow, was für ein starker persönlicher Artikel, das geht unter die Haut. Du schreibst wunderschön, und deine Erkenntnisse sind so wertvoll für uns alle. Meistens möchte ich nur die Schokoladenseite von mir wahrnehmen und zeigen, aber du ermutigst mich, auch meinen Schatten anzunehmen. Danke!

    Antworten
    • Danke Dir, liebe Marianna für Deine Rückmeldung.

      Freue mich, dass meine Unterweltreise (grusel, zitter, … 🤯🥶😭☠️💩👹) wertvoll für andere Menschen ist. Ich frage mich manchmal, ob da oben im Universum jemand mitschreibt und ich „spirituelle Credits“ für all die Transformationsarbeit bekomme 🤣!!! Das mit der Schokoladenseite kenne ich aber auch sehr gut. Wer zeigt sich nicht gerne von der besten Seite. Und die haben wir ja alle auch 😁.

      Liebe Grüße zurück, Iris

      Antworten

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