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Dr. Iris Wangermann

Was ist Age-Diversity?

Das findest Du in diesem Blogartikel

Die Personalentwicklerin Paula rauft sich die braunen, schulterlangen Haare. „Es ist wirklich zum Mäusemelken!“ Seufzend legt sie das Telefon zur Seite und lässt sich in ihren knallgrünen Bürostuhl sinken. Ihr Blick fällt auf das Foto vor ihrem großen Bildschirm. Darauf sind ihre Kinder zu sehen. Entspant lachend am Meer in Italien. Im Hintergrund die gesamten, deutsch-italienische Familie. Das war bei ihrem letzten gemeinsamen Urlaub vor 5 Jahren. 

Ihre junge Kollegin Sabine, steckt den Kopf hinter ihrem Bildschirm hervor, kräuselt die Nase, auf der eine große, runde Brille sitzt. „Schon wieder?“, fragt sie?

„Schon wieder!“, sagt Paula, „Mama Mia, jetzt bin ich echt urlaubsreif! Das war der nächste Babyboomer, der mir sagt, dass er früher aufhören möchte, als er müsste. Aber die können sich das ja auch leisten … wenn das so weitergeht, dann haben wir ein Problem.“

„Der Fachkräftemangel …“, sagt Sabine mit leicht genervter Stimme. Sie öffnet die weiße Schublade unter ihrem Schreibtisch und greift nach der silbernen Dose, auf der „Nervennahrung“ steht. „Dinkel-Schoko?“, fragt sie, nimmt sich einen Keks und schiebt die Dose über den Tisch zu Paula. 

„Wir haben ja nicht nur einen Generationenwechsel, da rückt auch noch viel weniger nach.“ Frustriert hebt Paula die Hände und schließt sie die Augen. Sie verkneift es sich, die italienischen Schimpfwörter laut auszusprechen, die ihr gerade durch den Kopf gehen und rollt stattdessen mit ihren großen, dunklen Augen. Dann nimmt sie sich einen Keks. „Danke!“

Sabine steht auf und geht mit leichten Schritten zur Kaffeemaschine. „Espresso?“ Paula nickt müde. Die Kaffeemaschine brummt leise. Sabine nimmt die kleine Tasse, stellt sie auf Paulas Tisch und sieht ihr mit festem Blick direkt in die Augen: „Ich bin ja keine Freundin von Schubladen, aber unsere Generation hat einfach ganz andere Anforderungen und Bedürfnisse.“ Sie setzt sich auf den leeren Platz neben Paula und nimmt sich noch einen Keks.

„Ich weiß doch“, seufzt Paula müde und rollt mit den Augen, „meine Kinder sind ja in dem Alter. Die sind einfach anders. Da können wir lange fragen, warum. Das Ding ist ja: Die älteren Führungskräfte können mit diesem Fordern der Jüngeren nicht umgehen. Und die Jungen können natürlich auch fordern, denn es gibt viel mehr Stellen. Früher kamen die mit Bussen für eine Stellenausschreibung. Das Problem mit dem Fachkräftemangel wird also noch viel früher zu uns kommen als statistisch gedacht und dann haben wir den Salat.“ Paula lehnt sich müde zurück.

„Um die älteren Führungskräfte müssen wir uns aber auch kümmern,“ sagt Sabine nachdenklich. „Wir sollten Angebote machen, damit die auch Lust haben weiterzuarbeiten und zu performen.“

Paula nickt. „Eigentlich ist es doch verrückt“, sagt sie nachdenklich, „Wir haben ja eine enorme Arbeitsverdichtung und alle spüren diesen Druck. „Dazu kommt, dass man unter Druck nicht besonders inklusive handeln kann.

„Ich frage mich, wie man eine Umgebung, einen Führungsstil schaffen kann, der diesen verschiedenen Anforderungen gerecht werden kann. Wie können wir es schaffen, dass die Generationen wieder mehr miteinander sprechen?“ 

Was ist Age Diversity?

Age Diversity bezieht sich auf die Vielfalt der Altersgruppen innerhalb einer Organisation, einer Hochschule oder eines Teams. Es geht darum, dass Mitarbeitende unterschiedlichen Alters gemeinsam arbeiten und voneinander lernen. Dies umfasst verschiedene Generationen, angefangen von Babyboomern bis hin zur Generation Z.

Age Diversity erkennt an, dass jede Generation unterschiedliche Perspektiven, Fähigkeiten und Arbeitsstile mitbringt, die zum Erfolg eines Unternehmens, oder einer Hochschule beitragen können. Durch die Förderung eines inklusiven Umfelds, in dem alle Generationen respektiert und wertgeschätzt werden, können diese Organisationen die Vorteile der Altersvielfalt voll ausschöpfen.

Was ist Generational Leadership?

Generational Leadership bezieht sich auf den Führungsstil, der darauf abzielt, die Bedürfnisse und Stärken verschiedener Generationen am Arbeitsplatz zu erkennen und anzusprechen. Dieser Ansatz erkennt an, dass Führungskräfte in der Lage sein müssen, mit Mitarbeitern unterschiedlichen Alters effektiv zu kommunizieren, sie zu motivieren und zu entwickeln.

Generational Leadership bedeutet, sich auf die individuellen Unterschiede der Generationen einzustellen und eine Arbeitsumgebung zu schaffen, die es allen ermöglicht, ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Es geht darum, einen inklusiven und unterstützenden Führungsstil zu pflegen, der die Vielfalt der Mitarbeitenden respektiert und fördert.

Wann ist Age-Diversity Bewusstsein für Sie wichtig?

Wenn Sie… 

  • … jüngere, angelernte Talente besser halten wollen.
  • … verhindern wollen, dass sich immer mehr Beschäftigte der Babyboomer Generation für den vorzeitigen Ruhestand entscheiden.
  • … sicherstellen wollen, dass Wissen zwischen den Generationen in beide Richtungen fließt.
  • … Kooperation und Wertschätzung zwischen den Generationen sicherstellen wollen. 
  • … unterschiedliche Motivationen der Altersgruppe erfassen und zur Leistungssteigerung nutzen wollen.
  • … das Gefühl von Zugehörigkeit steigern und Talente halten wollen. 
  • … sowohl die Bedürfnisse der verschiedenen Generationen als auch deren Unterschiede berücksichtigen wollen. 

Sie interessieren sich für einen Workshop zu Age Diversity oder/und Generational Leadership?

In diesem Discovery Call finden wir heraus, ob und wie ich Sie am besten unterstützen kann.

Wer schreibt hier eigentlich?

Hallo, ich bin Iris! Ich bin Interkulturelle Diplom-Psychologin, interaktive Workshop-Facilitatorin, Forscherinnen-Seele, Bloggerin & Speakerin aus Köln. Ich bin Expertin für Inclusive Leadership, Intercultural Teambuilding und liebe Schokolade.

5 Gedanken zu „Was ist Age-Diversity?“

  1. Liebe Iris,
    danke für deinen locker-verständlichen Blogartikel.
    Ich selbst arbeite in einem Umfeld der Babyboomer, bin mit 58 die Jüngste im Unternehmen, okay, wir haben auch nur vier Mitarbeiter.
    Absehbar ist, dass entweder die Firma in ein paar Jahren ausläuft oder aber ein Jungunternehmer sich für das etablierte Business interessiert. In jedem Fall wird spannend sein, wie dann die junge mit der älteren Generation zusammenfindet.
    Ich habe selbst Kinder in den 30ern und in unseren Gesprächen wird deutlich, wie unterschiedlich die Bedürfnisse, Erfahrungen und vor allem Erwartungen sind.
    Ins Gespräch gehen und drin bleiben, das ist wohl die Herausforderung, damit ein Generationenwechsel erfolgreich vonstattengeht.
    Du hast ein interessantes und vor allem herausforderndes Arbeitsthema, Respekt!
    Gruß Gabi

    Antworten
    • Liebe Gabi,

      vielen Dank für Deinen Kommentar. Ja, der Generationenwechsel ist und bleibt eine spannende Geschichte und ich stimme zu: wie die Alten und die Jungen zueinanderfinden werden in all ihrer Unterschiedlichkeit …

      Herzlich, Iris

      Antworten
  2. Hallo Iris,

    danke für deinen Artikel, der so locker zeigt, vor welchen Herausforderungen unsere Gesellschaft steht. Ich sehe es so, dass wir diese Unterschiede zwischen den Generationen auch außerhalb der Arbeitswelt finden. Das müssen wir meistern, damit wir insgesamt als Gesellschaft davon profitieren. Erfahrungsaustausch in beide Richtungen ist wichtig. Und da dürfen auch die älteren Semester annehmen. Nicht immer ganz leicht.
    Ein spannendes und wichtiges Thema. Viel Erfolg und alles Gute bei deiner Arbeit.
    Gruß Irina

    Antworten

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