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Dr. Iris Wangermann

„Aufgrund der aktuellen Situation“ geht mir gerade mächtig an die Nieren!

In meinen Workshops bekomme ich immer wieder die Frage gestellt, wie 

Dieser Artikel ist für Menschen, die sich bewusst dafür entscheiden

Das finden Sie in diesem Blogartikel

Warum Pronomen wichtig sind

Pronomen sind ein wichtiger Teil unserer Sprache, denn sie helfen uns, die Identität und Geschlechtsidentität von Personen auszudrücken. Aber die Verwendung von Pronomen ist nicht immer einfach und kann manchmal verwirrend sein. Ich selbst habe mich in der Vergangenheit oft gefragt, welche Pronomen ich verwenden sollte, um niemanden zu diskriminieren.

Als ich etwa das erste Mal mit non-binären Personen in Kontakt kam, war ich mir nicht sicher, welche Pronomen ich wie genau verwenden sollte. Ich wusste, dass „er/ihm“ und „sie/ihr“ für männliche und weibliche Personen verwendet wurden, aber welche Pronomen sollte ich für jemanden verwenden, der sich nicht als männlich oder weiblich identifiziert? Nach ein wenig Recherche und Gesprächen mit non-binären Personen wurde mir klar, dass „sie/ihnen“ („they/them“) ein respektvolles Pronomen ist, das viele non-binäre Personen bevorzugen.

Einige Menschen bevorzugen außerdem spezifische Pronomen, die möglicherweise nicht so häufig verwendet werden. Zum Beispiel bevorzugen manche Personen das Pronomen „ze/hir“, während andere das Pronomen „xe/xem“ bevorzugen. 

Ich habe zudem mitbekommen, dass es für non-binäre Menschen wirklich wichtig ist, mit den richtigen Pronomen angesprochen zu werden, und dass meine Bemühungen, ihre Identität auf diese Weise zu respektieren, sehr geschätzt wurde.

Pronomen sind ja ein wichtiger Teil der Identität einer Person, und es ist wichtig, sie zu respektieren und zu akzeptieren, unabhängig davon, ob sie männlich, weiblich oder non-binär sind.

Ich verstehe jedoch, dass es manchmal schwierig sein kann, die richtigen Pronomen zu verwenden, insbesondere wenn man mit einer neuen Sprache oder neuen Pronomen konfrontiert wird. In diesen Situationen ist es immer besser, höflich nachzufragen und sich zu bemühen, die bevorzugten Pronomen einer Person zu verwenden. Wenn man versehentlich falsche Pronomen verwendet, ist es am besten, sich zu entschuldigen und in Zukunft die richtigen Pronomen zu verwenden.

Insgesamt denke ich, dass die Verwendung von Pronomen ein wichtiger Schritt ist, um eine inklusive und respektvolle Umgebung für alle zu schaffen. Durch die Anerkennung und Wertschätzung der Identität und Geschlechtsidentität jeder Person können wir eine bessere Welt schaffen, in der jeder Mensch akzeptiert und respektiert wird.

Warum die richtige Verwendung von Pronomen an Hochschulen wichtig ist

In der Hochschulumgebung ist es wichtig, die bevorzugten Pronomen der Studierenden und Kolleginnen und Kollegen zu kennen und respektvoll zu verwenden. Wenn man sich unsicher ist, welche Pronomen eine Person bevorzugt, ist es immer besser, höflich nachzufragen.

Als inclusive Leader könnten zum Beispiel in der Vorbereitung auf ein Meeting, eine E-Mail an alle schreiben, in der sie auch nachfragen, mit welchem Pronomen sie angesprochen werden wollen. 

Insgesamt ist es wichtig, die richtigen Pronomen in der Hochschulumgebung zu verwenden, um eine inklusive und respektvolle Umgebung für alle zu schaffen. Durch die Verwendung der richtigen Pronomen können wir dazu beitragen, eine bessere und inklusive Umgebung für alle zu schaffen.

Richtig ansprechen statt diskriminieren

Seit einem Jahr kommt man selbst bei Instagram und LinkedIn nicht mehr an diesem Trend vorbei: Immer mehr Nutzer*innen nutzen Pronomen hinter ihrem Namen. Doch was hat das eigentlich zu bedeuten und was sollten Sie als inclsuive Leader dazu wissen? 

Pronomen weisen darauf hin, wie die jeweilige Person angesprochen werden will: weiblich (she/her), männlich (he/him) oder neutral (they/them). 

Das Pronomen richtet sich nicht nach dem biologischen Geschlecht, sondern wozu die Person sich zugehörig fühlt. 

Ich nutze die Pronomen she/her in allen meinen Profilen und meiner E-Mail Signatur. Mir ist es dabei weniger wichtig „korrekt“ angesprochen zu werden. Ich will damit eher signalisieren, dass sich Menschen aller geschlechtlicher Identitäten bei mir willkommen fühlen dürfen.  

Ich nutze meine Pronomen in meiner E-Mail Signatur, bei Zoom und in meinen Social Media Profilen. Da ich immer wieder danach gefragt werde, habe ich eine einfache Anleitung zusammengestellt.

Schritt-für-Schritt Anleitung Pronomen

1. Verstehen Sie die Bedeutung der Pronomen

She/her oder Sie/ihr wird verwendet, um sich auf eine weibliche Person zu beziehen, während he/him oder er/ihm für eine männliche Person verwendet wird. They/them oder sie/ihnen ist ein geschlechtsneutrales Pronomen, das für eine Person verwendet werden kann, die sich nicht als männlich oder weiblich identifiziert.

2. Respektieren Sie Pronomen-Präferenzen

Jede Person hat das Recht, die Pronomen zu wählen, mit denen sie bezeichnet werden möchten. Respektieren Sie die Pronomen-Präferenzen einer Person und verwenden Sie die Pronomen, die sie bevorzugen. Wenn Sie unsicher sind, welche Pronomen eine Person bevorzugt, fragen Sie sie höflich und respektvoll danach.

3. Verwenden Sie Pronomen konsistent

Es ist wichtig, Pronomen konsistent zu verwenden, um Verwirrung zu vermeiden. Wenn Sie sich auf eine Person beziehen, verwenden Sie immer die Pronomen, die sie bevorzugt, auch wenn Sie in der Gruppe sprechen oder über die Person sprechen, wenn sie nicht anwesend ist.

Wie kann ich höflich nach dem Pronomen fragen?

Eine höfliche Möglichkeit, jemanden nach seinen Pronomen zu fragen, könnte wie folgt lauten:

Entschuldigung, ich möchte sicherstellen, dass ich Sie korrekt anspreche. Welche Pronomen verwenden Sie?“

Alternativ könnten Sie auch sagen:

Könnten Sie mir bitte mitteilen, welche Pronomen Sie bevorzugen?

Beispiele für die korrekte Verwendung von Pronomen

She/her oder Sie/ihr

  • Professorin Winter ist eine renommierte Wissenschaftlerin auf dem Gebiet der Biologie. Sie hat zahlreiche Artikel in Fachzeitschriften veröffentlicht und ist häufig als Rednerin auf Konferenzen eingeladen.
  • Rachel hat ihr Studium mit einem Abschluss in Wirtschaft abgeschlossen. Sie ist jetzt auf der Suche nach einem Praktikum in der Finanzbranche.

 He/him oder er/ihm

  • Dr. Kim ist ein hervorragender Dozent. Er hat viel Erfahrung in der Forschung und in der Lehre.
  • Max studiert Maschinenbau und hat sich auf Robotik spezialisiert. Er plant, seine Forschung in diesem Bereich fortzusetzen und später in der Industrie zu arbeiten.

They/them oder sie/ihnen

  • Alex hat sich als nicht-binär identifiziert und bevorzugt die Pronomen they/them. Sie sind ein aktives Mitglied der LGBTQ+-Gemeinschaft auf dem Campus und engagieren sich in verschiedenen Gruppen und Initiativen.
  • Die Studierenden in diesem Kurs haben unterschiedliche Hintergründe und Interessen. Sie kommen aus verschiedenen Ländern und sprechen verschiedene Sprachen. Es ist wichtig, dass wir ihnen allen gerecht werden und ein inklusives Lernumfeld schaffen.

Tipps: Pronomen ändern in der E-Mail Signatur, Zoom und LinkedIn

Wenn Sie Ihre Offenheit für die Verwendung von unterschiedlichen Pronomen signalisieren wollen, dann können Sie das ganz einfach tun, indem Sie Ihr Pronomen in ihrer E-Mail Signatur, auf den Social-Media-Plattformen und ihrem virtuellen Konferenz-Tools angeben.  

Hier ist eine Anleitung, wie auch Sie ganz einfach und schnell ihre Pronomen in der E-Mail Signatur, auf LinkedIn und Zoom einfügen können (diese Programme nutze ich). 

Schritt 1: Die E-Mail Signatur

Schreiben Sie Ihre Pronomen hinter Ihren Namen. 

Schritt 2: Social Media Profile (Beispiel LinkedIn)

Auf das Stiftsymbol in der Mitte rechts klicken. 

Dann ganz einfach das eigene Pronomen in der entsprechenden Zeile auswählen. Fertig. 

Schritt 3: Zoom

Bei Zoom können Sie sehr einfach ihre Namen mit den entsprechenden Pronomen vershene. Dazu gehen Sie – bei geöffnetem Zoom – mit der Maus auf ihre Bildschirm-Kachel.

Rechts oben in der Ecke in ihrem Fenster finden Sie XX Punkte. Klicken Sie da drauf und im Drop-Down Menü auf „Umbenennen“. Jetzt einfach ihren Namen um die Pronomen ergänzen und fertig. 

Oder im Benutzerkonto

  • Im Webkonto anmelden
  • Links in der Sidebar „Profil“ auswählen
  • Auf Bearbeiten klicken
  • Namen ändern
  • Auf speichern klicken

Bei Zoom können Sie sehr einfach ihre Namen mit den entsprechenden Pronomen vershene. Dazu gehen Sie – bei geöffnetem Zoom – mit der Maus auf ihre Bildschirm-Kachel.

Rechts oben in der Ecke in ihrem Fenster finden Sie XX Punkte. Klicken Sie da drauf und im Drop-Down Menü auf „Umbenennen“. Jetzt einfach ihren Namen um die Pronomen ergänzen und fertig. 

Wer schreibt hier eigentlich?

Hallo, ich bin Iris! Ich bin Interkulturelle Diplom-Psychologin, interaktive Workshop-Facilitatorin, Forscherinnen-Seele, Bloggerin & Speakerin aus Köln. Ich bin Expertin für Inclusive Leadership, Intercultural Teambuilding und liebe Schokolade.

0 Gedanken zu „„Aufgrund der aktuellen Situation“ geht mir gerade mächtig an die Nieren!“

  1. Liebe Iris,
    Gerade ist mir klar geworden, dass wir jetzt seit einem Jahr in einem kollektiven Ausnahmezustand leben.
    Im März letzten Jahres habe ich den ersten Geburtstag meines 50 Jahre währenden Daseins im ersten Lockdown verbracht. Der Beruf Schauspieler/in war plötzlich nicht mehr „systemrelevant“.
    Mein 2.Standbein Vermietung geriet in Gefahr, weil das Reisen plötzlich nicht mehr möglich war. Zum Glück durfte ich“ systemrelevante“Personen aufnehmen.
    Ich bin in der DDR zu Zeiten des kalten Krieges groß geworden. Mit 20 als die Mauer fiel, konnte ich zum ersten Mal meine Verwandten in der BRD besuchen.
    Plötzlich bekam ich eine große Angst, ich würde nie wieder reisen können,da ich nicht“ Systemrelevant“bin.
    Und beschloß in der ersten Lockerung eine Spanienreise zu unternehmen, und habe einen acting Kurs besucht, um die eigene Angst vor einer Wiederholung zu durchbrechen. UND UM MEINEM SEELENCALL ZU FOLGEN.
    Seit dem Tod meiner Mutter 2012 habe ich meinen 2.Wohnsitz in MV, in dem Dorf, in dem ich von 1969 bis 1990 gelebt habe. Nach dem Mauerfall bin ich in Duisburg gelandet.
    Mich verbindet eine Nachwendezeit mit dem Ruhrpott. Dort habe ich den Entschluss gefasst Schauspielerin zu werden. Mein Weg war von Selbstzweifeln geprägt, die ich aber gelernt habe zu transformieren.Was bestimmt mit der deutschen Teilung zu tun hat. Und ich habe gelernt um Hilfe zu bitten, wenn ich sie brauche.
    Dein Engagement für uns Kriegsenkel gefällt mir.
    Ich habe selbst erfahren, nach dem Tod meiner Mutter, wie befreiend einfache Gartenarbeiten und die Jahreszeiten sein können, wenn ein Engagement ausblieb. Aber der Garten stand in voller Pracht.

    Wir haben eine Geschichte und wir tragen die Spuren der Vergangenheit in unseren Seelen und es liegt an uns wie wir unsere Fähigkeiten in diese neue Zeit bringen.
    Hier in Berlin dürfen die Friseure wieder Kunden betreuen.
    Und Kinder und Jugendliche sind im Umgang mit der uns oft überfordernden Technik viel versierter und anpassungsfähiger.
    Für deine weitere Arbeit wünsche ich dir Erfolg. Beste Grüße aus Berlin

    Antworten
    • Liebe Beate,
      herzlichen Dank für Deine Zeilen.
      Eine wilde, berührende Geschichte der inneren Befreiung beschreibst Du hier. Danke Dir dafür.
      Ja, wir alle haben eine Geschichte und tragen Spuren der Vergangenheit in unseren Seelen. Und jetzt ist die Zeit den Schatz dieser Erfahrungen zu heben.
      Herzliche Grüße aus Köln,
      Iris

      Antworten

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