Equinox, die Tag- und Nachtgleiche, auch als Äquinoktium bekannt, hat in vielen Kulturen weltweit eine besondere spirituelle und kulturelle Bedeutung. In diesem Blogartikel beschreibe ich, was Equinox und was ein Portal ist, sowie welche Bedeutung Portaltage in unserer modernen Zeit haben. Dabei werde ich mich sowohl auf europäische, insbesondere keltische Traditionen, als auch die Kosmovision in den Anden beziehen.
Was ist Equinox?
Equinox, oder die Tag- und Nachtgleiche tritt zweimal im Jahr auf, einmal im Frühling (um den 20. März) und einmal im Herbst (um den 22. September). An diesen Tagen sind Tag und Nacht nahezu gleich lang, was auf die Position der Erde in ihrer Umlaufbahn, um die Sonne zurückzuführen ist. Die Sonne steht dann genau über dem Äquator.
In der europäischen, insbesondere der keltischen Tradition, wurde Equinox mit großen Feierlichkeiten begangen. Die Frühjahrs-Tag- und Nachtgleiche, Ostara genannt, markierte den Beginn der warmen Jahreszeit und wurde als Zeit der Erneuerung und Wiedergeburt gefeiert. Die Herbst-Tag- und Nachtgleiche, Mabon genannt, war eine Erntefestzeit, bei der man für die Fülle des Jahres dankte und sich auf die kommende dunklere Jahreszeit vorbereitete.
In der andinischen Kosmovision, hat Equinox ebenfalls große Bedeutung. Die Sonne (Inti) ist eine zentrale Gottheit, und die Äquinoktien markierten wichtige Zeitpunkte im agrarischen Kalender. Zeremonien und Rituale wurden abgehalten, um die Harmonie zwischen Mensch und Natur zu feiern und sicherzustellen.
Was ist ein Portal?
Ein Portal ist ein symbolisches oder reales Tor oder Durchgang, der als Verbindung zwischen zwei verschiedenen Zuständen oder Welten dient. In vielen spirituellen Traditionen wird die Tag- und Nachtgleiche als eine Art Portal betrachtet, das den Übergang von einem Zustand zum anderen markiert.
In der keltischen Tradition wurde Equinox, oder die Tag- und Nachtgleiche als ein Moment gesehen, in dem der Schleier zwischen der physischen und der spirituellen Welt dünner wird. Es ist eine Zeit für Meditation, Besinnung, Rituale und das Suchen nach spirituellen Einsichten. Die Harmonie zwischen Tag und Nacht wurde als eine Balance zwischen den Kräften des Lichts und der Dunkelheit angesehen.
In der Kosmovision in den Anden symbolisiert das Equinox Portal ebenfalls einen Übergang. Hier steht es für die Wechselhaftigkeit der Jahreszeiten und die Notwendigkeit, im Einklang mit den natürlichen Zyklen zu leben – in Deinem Inneren und damit auch im Außen. Zeremonien zu diesen Zeiten betonen die Dankbarkeit für die Gaben von Mutter Erde und die Wichtigkeit des Ausgleichs zwischen Mensch und Natur (Ayni).
Die Bedeutung von Portaltagen in der modernen Zeit
Heute kann Dir das Tag-Nachtgleiche Portals als Metapher für Deine persönliche und spirituelle Transformationen dienen. In einer schnelllebigen Welt erinnerst Du Dich in dieser besonderen Zeiten daran, innezuhalten, Balance zu suchen und die Verbindung mit Mutter Natur zu stärken, damit Du in einem guten Ausgleich (Ayni) bist und Fülle in Deinem Leben ist. Die Tag- und Nachtgleiche bietet Dir die Gelegenheit, in Dir selbst nach Gleichgewicht und Harmonie zu streben.
Quellen:
- Matthews, J. (2001). „The Winter Solstice: The Sacred Traditions of Christmas.“
- Bauer, B. S., & Stanish, C. (2001). „Ritual and Pilgrimage in the Ancient Andes: The Islands of the Sun and the Moon.“
- Alvarado, S. E. (2010). „The Andean Cosmovision: A Path for the Integration of Complementary Medicine.“